Bismarcksäule auf dem Reuster Berg



Einen ersten Hinweis über die Nutzung des Berges findet man in einer "Conzessionsurkunde" aus dem Jahre 1724.
Anfang 1901 musste die Windmühle von Reust der Säule Platz machen. Der erste Grundstein wurde am 21. Juli 1901 gelegt. Die Bauleitung hatte der Ronneburger Stadtbaumeister Harbert. Die Bauausführung übernahm die Ronneburger Baumeisterei Krahmer und Heinrich. Der Bau kostete 30.000 Goldmark. Das Bauwerk bedeckt eine Bodenfläche von 400 qm und seine Höhe beträgt 21 Meter. Der wuchtige Turm ist aus rauen Kalkstein errichtet. Nach 13 Monaten war im August 1902 der Bau beendet. Als einzigstes technisches Hilfsmittel stand nur der Flaschenzug zur Verfügung, um die schweren Brocken in die Höhe und an ihren Platz zu bringen.
Die Säule erhebt sich auf drei terassenförmigen Stufen. Die vier runden Eckenpfeiler, jeder zeigt in eine Himmelsrichtung, tragen das wuchtige Hauptgesims. Der obere Absatz dienst als Brüstung für die Plattform, die über 79 Stufen der Innentreppe bestiegen werden kann. Auf der 16 qm großen Aussichtsplattform fanden 16 eiserne Pfannen Platz, um das Bismarckfeuer abbrennen zu können - das war immer am 01. April jeden Jahres. Die auf der Brüstung rundherum angebrachte Abdeckung aus Kupferblech, mit eingravierten Hinweisen auf das damalige Blickfeld, ist noch vorhanden.
Die Grundsteinlegung, der Bau selbst und erst recht die Einweihung am 31. August 1902 fanden ein großes Interesse in der Bevölkerung. Am 02. September 1902 wurde dann das erste Feuer abgebrannt.

Bismarckturm in Jahr 2004

Ansichtskartenmotiv 1905
Der Turm sollte ein beliebtes Ausflugsziel für die Gäste aus nah und fern werden, und somit wurde die Gastronomie durch die Stadt Ronneburg und durch Vereine gefördert. Das 1799 erbaute Wohnhaus des Müllers wurde als Gasthaus genutzt.
Nach dieser Blütezeit begann der 2. Weltkrieg und der veränderte alles. Gasthaus und Turm hatten noch bis in die 50er Jahre Gäste. Der sich in der Gegend entwickelnde Uranbergbau bezog auch Reust und den Berg mit in das Bergbaugebiet ein. Aus diesem Grund wurde der Turm und die Wirtschaft geschlossen.
1992 haben sich einige Bürger zusammen gefunden und den "Turm- und Verschönerungsverein Reust" gegründet.
Vom 31. Juli bis 02.August 1992 wurde das 90- jährige Bestehen der Bismarcksäule mit einem großen Fest gefeiert.
Mit der Unterstützung des "Turm- und Verschönerungsverein", der Gemeindeverwaltung und des Landes Thüringen wurde der Turm wieder begehbar gemacht und erscheint so im neuen Glanz.
Die Fahne zeigt die Turmöffnung der Bismarcksäule an.

Quelle: Festschrift "90 Jahre Bismarck-Säule auf dem Reuster Berg"


[zurück zur Übersicht] // Bearbeitungsstand: 28.03.2007