Geschichte der Gemeinde Seelingstädt ...



Seelingstädt und Chursdorf verdanken ihrer Gründung - wie so mancher Ort dieser Gegend - der missionarischen und kolonisatorischen Tätigkeit von Mönchen des 1193 entstandenen Klosters Mildenfurth ( bei Wünschendorf ). Seelingstädt wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt, als Papst Gregor IX. dem Kloster Mildenfurth die große Parochie Kulmitzsch bestätigte, zu der auch Seelingstädt gehörte. Unser heutiger Ortsteil Zwirtzschen war eine rein slawische Gründung und wurde bereits 1209 erstmals urkundlich erwähnt. Die Menschen lebten in kleinen Dörfern beieinander, betrieben Ackerbau und Viehzucht oder Fischfang. Als Amtsdörfer unterlagen Seelingstädt als auch Chursdorf immer der Landeshoheit, sie waren nie einer Gutsherrschaft unterworfen und durften selbst die niedere Gerichtsbarkeit ausüben.
Historische Ansicht von Seelingstädt
Bereits Ende des 16. Jahrhunderts wird ein Stellmacher und ein Schmied im Dorf erwähnt. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges brachte großes Leid, glücklicherweise aber wenige Brandschatzungen und Zerstörungen. Mit sogenannten Dorfordnungen schufen sich die Einwohner recht bald wieder ein gut funktionierendes Gemeinwesen, die Wirtschaft erholte sich und man war stark genug, um einen heftigen Streit um Braurechte mit den Städten Crimmitschau und Werdau zu bestehen. Auch die Schule wurde schon 1570 erwähnt. Um 1700 konnten die hiesigen Bauern zur Dreifelderwirtschaft übergehen. Durch den Waldreichtum ermuntert, entstanden massive, stolze Gebäude, die Verzierungen und Schmuckelemente aufwiesen. Insbesondere große stattliche Fachwerkbauten prägen noch heute das Dorfbild. Der Strukturwandel im ländlichen Raum Seelingstädts begann Mitte der 50er Jahre, als sich die ersten landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gründeten sowie die Industrialisierung der Region durch den Bergbau begann. Der Ortsteil Bahnhof, welcher seine Anfänge zur Zeit des Baues der Eisenbahnstrecke Werdau - Wünschendorf - Weida um 1876 hatte, entwickelte sich nun in verstärktem Maße. Wo einst Wald stand, wurde anfangs der 60er Jahre der Aufbereitungsbetrieb 102 der SDAG Wismut gebaut. In den Jahren 1958-63 entstand das Wohngebiet Ronneburger Straße und Braunichswalder Weg. Soziale und kulturelle Einrichtungen folgten. In den weiten Jahren trat die Landwirtschaft als Haupterwerbsquelle in den Hintergrund. Die Mehrzahl der Einwohner arbeiteten bei der Wismut. In den 70er Jahren wurde die militärische Einrichtung des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen errichtet. 1989/90 wurde diese Einrichtung geschlossen und mit großem finanziellem Aufwand zum Berufsförderungswerk Thüringen umgebaut. Das kulturelle Leben der Gemeinde wird durch die rege Tätigkeit der zahlreichen Vereine bestimmt. Seelingstädt bietet mit seiner guten Infrastruktur einen attraktiven Wohnort für jung und alt.

Quelle:



[zurück zur Übersicht] // Bearbeitungsstand: 21.05.2007